Ein Rock für den Schotten – Der Stoff {Teil 2}
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Ein Rock für den Schotten – Die Falten {Teil 3}

Im Video wird ja ziemlich wild genäht. Kann man natürlich machen wenn man es so kann oder will. Ich habe mich dafür entschieden doch ein paar Minuten mehr zu investieren und die Falten schön zu bügeln. Damit näht es sich nämlich auch bei weitem besser. Möchte man einen authentischen Kilt haben, muss man bei den Falten darauf achten, dass das Muter nicht auseinandergerissen wird. Je nach Muster kann es also sein, dass die Breite noch um einiges länger gemacht werden muss, als in der Rechnung rausgekommen ist.

Das ist leider ein komplettes trial and error, da die Karos bei jedem anders sein können. Anscheinend gilt es als Faustregel, dass es nie genug Falten sein können, aber ich denke mir, dass man darauf auch noch sitzen können sollte. Um die 24-26 Falten haben sich hier als ganz gut herausgestellt. Wenn das Muster weniger breit ist, dann werden es natürlich auch mehr Falten, die dann aber auch nicht stören.

Stofflänge testen

Um zu testen, ob denn der Stoff tatsächlich reicht, noch bevor ich ihn abgeschnitten habe, habe ich mir die Falten grob gelegt. Dabei misst man zuerst vom Ende die Vorderlänge aus und gibt hier eine Klammer rein.(Pfeil 1) Das soll ja schließlich vorne ohne Falten sein. Wenn man den Stoff noch nicht abgeschnitten hat rechnet man nochmals kurz. Die theoretische Länge, die bei der Berechnung rausgekommen ist minus Vorderlänge. Das Ergebnis misst man dann vom Stoffrand ab und gibt dort nochmals eine Klammer hin.(Pfeil 2) Von dort misst man auch nochmals die Vorderlänge und gibt ebenfalls nochmals eine Stoffklammer hin (Pfeil 3).

„Leichter“ gesagt:
Der Wert, den wir in Teil 2 als Vorderlänge definiert haben wird von der Kante weg abgemessen und markiert (Pfeil 1)
Dann wird der Wert, den wir bei der Berechnung unter B rausbekommen haben (im Beispiel die 210) von der vorigen Markierung weg gemessen und wieder markiert. (Pfeil 2)
Anschließend wird nochmals die Vorderlänge (im Beispiel die 50) von dem Punkt weg gemessen und markiert.
Wir haben also 3 Markierungen. 2x die Vorderlänge (im Beispiel 100) und einmal der errechnete Wert von 210. Es sollte jetzt also insgesamt eine Stofflänge von 310cm markiert worden sein.

Dann schaut man sich das Muster an und legt die Falten so, dass das Muster nicht gestört wird (Pfeil 2). Zur Befestigung habe ich anfangs nur schnell Stoffklammern genommen. Im nachhinein gesehen könnte man die Falten eigentlich schon mal schön vorstecken, damit man die ganze Falterei beim Bügeln nicht auch nochmals machen muss, aber Versuch macht Klug.

Löst man nämlich die Klammern wieder weil man den Stoff ja schon korrekt abgeschnitten hat, dann muss man die ganzen Falten nochmals legen und im schlimmsten Fall weiß man dann nicht mehr wie man es genau gelegt hat und es passt dann später nicht mehr weil der Rock dann enger wird.

Also: Gleich die Stecknadeln zücken und alles korrekt abstecken.

Ich habe hierfür dünne Stecknadeln mit Minikopf genommen. Ich glaube, die nennt man Hemdnadeln oder so? Außerdem habe ich die Falten von oben bis unten komplett durchgesteckt weil sonst die Gefahr besteht, dass sie irgendwo gelöst werden, wenn man den Stoff herumträgt. Noch dazu lässt sich über diese kleinen Stecknadeln recht gut drüberbügeln weil sie auch nicht viel Köpfchen haben.

Apropos Bügeln.

Hat man alles zurecht gesteckt geht es ans bügeln. Yay. Bei 40° im Schatten macht man ja nichts lieber. Es erleichtert dann aber bei weitem die Arbeit beim Nähen und man spart sich wirklich viel viel Geduld die man ohne Bügeln aufwenden müsste.

Es sind ja doch ziemlich viele Nadeln, die dann auf den über 3 Metern Stoff stecken somit verliert man früher oder später die ein oder anderen hundert Nadeln. Hat man die Falten vorher schon gebügelt, erkennt man auch ohne Stecknadeln sehr gut, wo man später nähen muss. Aus dem Grund habe ich die Falten auch bis über die Hälfte der Länge nach unten hin gebügelt.

Am besten dreht man sich irgendetwas entspannendes nebenbei auf, weil das Bügeln doch recht lange dauern kann. Es soll ja auch gut werden. Hier sieht man auch nochmal, dass die Falten schön passend zum Muster des Karostoffs gelegt wurden. Das macht dann auch beim Endergebnis ein viel besseres Bild, als wenn die Abstände mal breiter und mal weniger breit wären.

Würdet ihr erkennen, dass hier etwas aufeinander gesteckt wurde und hier 4 Stofflagen übereinander liegen? Also ich finde schon, dass ich das gut gemacht habe. Aber jetzt geh ich mal duschen. Eigenlob stinkt ja bekanntlich.

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